Unser dritter Sauerkrautworkshop am 17.10.2020
Emsiges Arbeiten
Viele Leute auf dem Hof, viele Wannen, Bottiche, Tische mit seltsamen Geräten, an denen die Leute stehen und drehen...
Der Ami hätte seine Freude: Die „Krauts“ bei ihrer Lieblingsbeschäftigung: Sauerkraut machen!
Der beste Kohl der Welt: der Filderkohl.
Wenn nicht daraus - womit sollte die köstliche Winterspeise gelingen?
Er ist schon von innen ein Kunstwerk ...
Und die Blätter ganz bezaubernd
Erst einmal müssen die Köpfe freigelegt werden: Die äußeren Blätter werden entfernt und schadhafte Stellen ausgeschnitten
Es braucht große Messer, um die Prachtköpfe für die Kohlhobel vorzubereiten.
So mancher Zentner Kohl kommt auf den Tisch
Wenn das kein feines Sauerkraut wird!
...und ran an die Schnibbelmühle!
Hatten wir anfangs Sorgen, gar keine dieser praktischen alten Maschinchen mehr zu bekommen, erwies sich die Suche als überraschend erfolgreich: An zwei Hobeln gleichzeitig konnten wir arbeiten.
Und immer schön mit Mundschutz. Dem Virus keine Chance!
Der Sauerkraut-Lehrling
Raspele, raspel manche Strecke,
dass zum Zwecke Weißkraut riesel,
und im honiggelbem Schwalle
in die Wann sich verpiesel...
oder so ähnlich schrieb doch der Freiherr von G. aus Weimar, oder?...
Sorry, die sind sicher schon geimpft...
Doch nicht – und sind schön vorsichtig!
Genau nach Rezept:
Auf 1 kg Kohl kommen 9g Salz.
Die Salztöpfchen sind schon vorbereitet.
Die Sonne scheint,
es lernt das Weib,
beim Solawisten- Zeitvertreib
Es werden immer 4 kg Kohl verarbeitet.
Vier mal neun ist...?
Ute kann locker bis 36 rechnen und sorgt für eine gleichmäßige Verteilung des Salzes
Und ruummms!
Der Stampfer rummst in einer Tour,
zerstört im Kraut die Zellstruktur!
Es quillt hervor das Nass vom Kohl.
So woll´n wir das
fürs Winterwohl!
Ich stell ´ mir vor, da drin sind lauter Corona-Viren und ich mach sie hin ...
Es kann sich ja jeder selbst vorstellen, worauf er rumstampft.
Es macht jedenfalls Spaß.
Er wird als „Donstorfer Hammer“ in die Sauerkraut-Geschichte eingehen:
Den hat Meister Walter extra für uns hergestellt. Solche Stampfer kann keiner kaufen.
Das Werk vor der Vollendung: Die ersten Töpfe werden gefüllt. Das Kraut muss so fest eingedrückt werden, dass es immer mit Flüssigkeit bedeckt ist
Wohin mit dem Deckel?
Richtig! Auf den Krug. Schon ist er fertig.
Wir führen alte und neue Techniken zusammen: Der hochmoderne Donstorfer Hammer und Omas Laken: Der Topf wird mit einem Bettbezug ausgekleidet und kann zum Schluss über dem Kraut zusammengeschlagen werden (historisch überliefert!).
Und Uli, der bewacht das fleiß´ge Treiben,
so kann für ihn das Leben bleiben.
Es ist was los auf Stubbes Hof,
allein wär´ doch das Leben doof!
So denken auch die Solawisten,
wenn sie sich für den Winter rüsten.
Der Meister lässt die Blicke schweifen,
jetzt kann im Fass das Weißkraut reifen.
Der Uli steht verträumt am Krug,
für diesen Winter ist´s genug.
Ganz vertieft allein im Sande,
sitzt Nachwuchs Änne hier am Rande.
Die Mama spielt mit saurem Matsch,
was macht die nur für einen Quatsch!
Ein bisschen müsst ihr noch warten. Gutes muss reifen!
Die Theorie und Anleitungen findet ihr auf der Seite vom ⇒ 1. Sauerkraut-Workshop
Fotografiert haben Elke Picard, Katja Schaap, Florian Willnat und Johanna Winkelmann.
Für dieTexte sind der Dichter Wolbert Schnieders-Kokenge und Mecky Kokenge verantwortlich.